Nicht nur der Maulwurf kann Schaden im Garten anrichten, auch Wühlmäuse setzen den Hobbygärtnern zu. Daneben gibt es noch weitere Störenfriede: Schnecken, Läuse oder Raupen. Wühlmäuse allerdings verursachen mit ihren Hügeln ein ähnliches Bild, das auf den ersten Blick nicht von der Arbeit des Maulwurfs zu unterscheiden ist. Genaues Hinsehen ist also wichtig, damit der Schädling richtig und wirkungsvoll bekämpft werden kann. Denn im Gegensatz zum Maulwurf sind die Wühlmäuse nicht geschützt und dürfen auch gefangen oder getötet werden. Wer aber einen Maulwurf für eine Wühlmaus hält und ihm an den Kragen geht, kommt mit dem Gesetz in Konflikt. Auch deswegen ist eine genaue Unterscheidung beider Schädlinge wichtig.
Inhalt
Wühlmäuse
Informationen über die Tierart, Körperbau und Lebensweise
Die Wühlmäuse, lateinisch Arvicolinae, gibt es in 150 Arten. Die bekanntesten sind die Feldmaus, die Rötelmaus, die Bisamratte, die Schermaus und die Lemminge.
Diese Tiere sind tag- Und nachtaktiv. Sie werden zwischen sieben und 23 Zentimeter lang und bringen 80 bis 200 Gramm auf die Waage. Besonders große Arten wie die Bisamratte können über zweieinhalb Kilogramm schwer werden.
Der Kopf ist stumpf, die Ohren sehr klein und der Schwanz kurz und nur dünn behaart. Die Farbe kann Braun- und Grautöne annehmen und bis ins Schwarze gehen.
Wühlmäuse gibt es in Europa, Asien und Nordamerika. Sie bevorzugen leichtere Böden, in denen sie gut graben können.
In unseren Landen ist besonders die Schermaus verbreitet. Die Ostschermaus ist dabei die heimische Art. Daneben gibt es in anderen Teilen Europas noch die Westschermaus und Gebirgsschermaus, wenn auch wesentlich seltener. Die Schermaus gehört zu den größten einheimischen Wühlmäusen mit bis zu 22 Zentimetern Länge. Bisamratten sind noch größer, mussten allerdings von Nordamerika aus erst in Europa eingebürgert werden. Weil sie sich gern am Wasser aufhalten, werden sie umgangssprachlich als Wasserratten bezeichnet. Die Ostschermaus hat im Gegensatz zu den meisten anderen Wühlmausarten einen längeren Schwanz von zehn bis 15 Zentimetern und ist vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv.
Die Tiere legen oft unterirdische Gänge an und werfen dazu Hügel auf. Diese sind im Gegensatz zu Maulwurfshügeln flach und länglich und treten unregelmäßig auf. Öffnet man einen Wühlmausgang, verschließt ihn die Maus innerhalb von 24 Stunden. Der Maulwurf würde hier einfach einen anderen Gang anlegen.
Als Nahrung dienen den Wühlmäusen keine Tiere, sondern nur Pflanzen. Besonders mögen sie Möhren, Sellerie, Tulpenzwiebeln und Wurzelrinde von Rosen oder Obstbäumen. Wirft man eine Karotte in einen Gang und ist diese bald verschwunden, ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Maus, denn der Maulwurf ernährt sich ausschließlich von Tieren.
Die Fortpflanzung findet drei bis fünf Mal im Jahr statt, nach 22 Tagen Tragzeit kommen zwei bis neun Junge zur Welt. Nach zwei Monaten sind die Jungen geschlechtsreif. Die Lebensdauer ist mit maximal dreieinhalb Jahren deutlich kürzer als beim Maulwurf, dafür ist die Fortpflanzung wesentlich schneller.
Eine kurze Übersicht zur Unterscheidung von Wühlmaus und Maulwurf
Maulwürfe
- Runde, hohe, kuppelförmige Hügel, bis 25 Zentimeter hoch
- Regelmäßige Anordnung der Hügel
- Fressen keine Pflanzen, nur Tiere
- Hügel ohne Pflanzen- oder Wurzelreste
- Das Loch ist in der Mitte des Hügels.
- Hohe, schmale Gänge
- Geöffnete Gänge bleiben, der Maulwurf gräbt einen anderen.
Wühlmäuse
- Flache, längliche Hügel, die oft übersehen werden können
- Unregelmäßig verteilte Hügel
- Hügel mit Pflanzen- und Wurzelreste
- Fressen nur Pflanzen, keine Tiere.
- Das Loch ist seitlich am Rand des Hügels.
- Breite, flache Gänge
- Geöffnete Gänge werden wieder verschlossen.